Persona Design für Chatterbots / Künstliche und natürliche Dummheit

Bella von NoDNA

Keiner versteht mich

Das Leben eines Bots wäre einfacher, wenn die Nutzer nicht wären. Denn die sind nicht so naiv, wie es sich Bot-Master wünschen. Statt Bots als Persona gewordene Suchmaschine zu benutzen, erforschen Nutzer gerne die Grenzen der Dialogfähigkeit. Warum auch nicht? Wer nur Informationen sucht, ist mit einer vernünftig gegliederten Webseite nebst Volltextsuche und Sitemap ohnehin besser bedient als mit einem Bot.

Da aber die Anbieter der Bots immer wieder betonen, dass diese eben nicht dem Smalltalk, sondern der ernsthaften Beratung dienen („Mit Ihrem Bankberater reden sie schließlich auch nicht über Fußball“), ist die Frustration auf beiden Seiten des Bildschirms programmiert. Nutzer fliegen aus dem Dialog, sobald sie plaudern möchten, und werden dann unwirsch. Das Logfile eines Bots ist ein Lexikon der zeitgenössischen Beschimpfungen (Studie: The Unfriendly User).

Dass Nutzer sich dann auch noch darüber ärgern, dass der Bot sie nicht versteht, wenn sie „Arschloch“ ohne „r“ schreiben, macht die Sache nicht einfacher. Wenn künstliche und natürliche Dummheit aufeinandertreffen, ist das Ergebnis selten von Intelligenz geprägt.

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